50'000 auf der Strasse für mehr Gleichstellung

Von: Tanja Lantz

Schluss mit der Benachteiligung der Frauen bei der Erwerbsarbeit, bei den Sozialversicherungen und Renten!

Von Lugano bis Genf bis Chaux-de-Fonds bis St.Gallen und Zürich: in der ganzen Schweiz beteiligten sich über 50 000 Menschen an Aktionen, Kundgebungen und Demonstrationen. Die Forderungen: Schluss mit der Benachteiligung der Frauen bei der Erwerbsarbeit, bei den Sozialversicherungen und Renten.

Wir Gewerkschafter:innen setzen den einseitigen AHV-Abbau auf Kosten der Frauen in den Fokus: Gemeinsam gegen die AHV21!

Die Arbeit in Beufen wie der Pflege, Sozialarbeit oder der Kinderbetreuung ist physische und psychische Schwerstarbeit. Oft werden die dort tätigen Frauen in die Teilzeitarbeit getrieben, weil ein Vollzeitpensum sowohl körperlich wie auch aus Vereinbarkeitsgründen (unregelmässige Arbeitszeiten, Arbeit auf Abruf, Schichtdienst) kaum machbar ist. Eine Rentenaltererhöhung trifft also diejenigen, die schon jetzt Unglaubliches leisten müssen und kaum mehr können.

Die Last der Pandemie getragen - und jetzt abgestraft?

Frauen standen bei der Bewältigung der COVID-Pandemie immer in erster Reihe - egal ob im Gesundheitsbereich, an den Schulen, im Sozialbereich oder der Betreuung. Aufgrund der geschlechtsspezifischen Nachteile bei der unbezahlten Arbeit haben Frauen auch zu Hause durch Homeoffice, Schulschliessung, Einschränkungen der Erwerbsarbeit den Grossteil der Last getragen. Anstatt die jetzt zugenommenen Ungleichheiten zu bekämpfen, gibts Backlash und eine Verschärfung bei der sozialen Absicherung aka Renten? Schliefts eigentlich, das lassen wir uns nicht bieten!

Frühpensionierung? Wer zahlt es?

Die Löhne in den sogenannten «Frauenberufen» sind tief. Berufe, die mehrheitlich von Frauen ausgeübt werden, sind massiv unter ihrem Wert entlöhnt. Frauen verdienen überdurchschnittlich oft weniger als 4000 Franken im Monat (auf ein Vollzeitpensum hochgerechnet). Vorzeitig in Rente? Für diese Frauen eine irrwitzige und unrealitische Vorstellung und dadurch ein weiteres Privileg der Oberschicht.

Tiefe Renten dank unbezahlter Arbeit !

Frauen leisten den Löwenanteil der unbezahlten Arbeit und arbeiten deswegen mehr Teilzeit. Erziehungspausen, Lücken im Lebenslauf, kleinere Pensen - die Lohneinbussen von heute sind die schlechten Renten von morgen!

Gleichstellung sieht anders aus!

Frauen haben bereits heute 1/3 tiefere Renten als Männer. Altersarmut ist für Frauen Realität. Statt diesen Missstand zu verbessern und eine Rentenerhöhung zu veranlassen, erhöht das Parlament mit der AHV-Reform das Rentenalter für alle Frauen.

Fight this shit - organisiert euch gewerkschaftlich!


Galerie: 14. Juni 2022