Weltlehrer:innentag

Von: Fabio Höhener

Der Einsatz von Lehrerinnen und Lehrer auf allen Stufen und in allen Ländern für unsere Gesellschaft ist von unschätzbarem Wert. Heute am «World Teachers' Day» möchten wir nicht nur den Lehrkräften für ihren unermüdlichen Einsatz danken, sondern auch die nötigen Arbeits- und Anstellungsbedingungen einfordern. Macht dich mit uns für dich und den Bildungsbereich stark! Organisiere dich und werde Mitglied beim VPOD!

Die Corona-Pandemie hat die Verletzlichkeit des Schulbereiches aufgezeigt. Nur durch den grossen Einsatz der Lehrpersonen konnten unter widrigsten Umständen Lernbeziehungen aufrechterhalten werden. Nun müssen die Corona-Folgen abgefedert werden. Es braucht jetzt eine Bildungspolitik, welche Chancengleichheit, Inklusion und Demokratiebildung ins Zentrum setzt.

Damit die Lehr- und Fachpersonen diese Aufgabe erfüllen können, muss der Beruf auf Dauer attraktiv bleiben. Es braucht bessere Arbeits- und Anstellungsbedingungen als Antwort gegen den akuten Lehrkräftemangel. Es braucht mehr Respekt, Zeit und Geld.

Mehr Respekt:

In der Corona-Pandemie hat es an Wertschätzung auf Seiten der Politik und Behörden gefehlt. Anliegen aus dem Schulfeld wurden nur ungenügend gehört und der Schutz des Lehrpersonal wurde nicht immer erst genommen. Forderungen zum priorisierten Impfzugang für Lehrpersonen und Massnahmen zur Eindämmung von Ausbrüchen an den Schulen, um zermürbende Quarantänesituation zu vermeiden, wurden in einigen Kantonen nicht umgesetzt. Spätestens jetzt müssen die Verantwortlichen für die Anliegen aus dem Schulfeld endlich Gehör finden.

Mehr Zeit:

Der schwerwiegende Lehrpersonalmangel und die steigenden Anforderungen erhöht den Druck auf das Schulpersonal. Es wird zunehmend schwieriger für das Lehrpersonal genügend Zeit für ihre Kernaufgaben Unterricht und für den wichtigen Austausch in den pädagogischen Teams zu finden. Es braucht daher Entlastung von einzelnen Aufgaben, mehr Unterstützung der Schulführung und einen Berufsauftrag, welche die realen Bedingungen und Aufgaben der Schulen und Bildungsinstitutionen berücksichtigen. Versteckte Mehrarbeit und unbezahlte Überzeit muss bekämpft werden.

Mehr Geld:

Es braucht massive Bildungsinvestitionen in Infrastruktur, Rahmendbedingungen sowie Aus- und Weiterbildungen. Die Digitalisierung bringt fortlaufend neue Herausforderungen. Sie ist immer dann sinnvoll, wenn sie einen pädagogischen Mehrwert schafft und nicht von Sparfantasien geleitet wird. Es braucht einerseits sinnvolle technische Geräte für Schüler:innen und Lehrpersonen sowie anderseits einen Weiterbildungseffort um die Fähigkeit zu stärken, Technologien im Sinne einer inklusiv Bildung einzusetzen. Ausserdem braucht es gerade für Lehrpersonen auf Kindergartenstufe endlich einen gerechten Lohn.

Info:
Der Weltlehrer:innentag wird seit 1994 jährlich am 5. Oktober gefeiert. Die UNESCO, die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) und die Bildungsinternationale (BI) haben ihn ins Leben gerufen. Der 5. Oktober ist für die internationale Bildungsbewegung ein herausragendes Datum: 1964 haben UNESCO und ILO die „Charta zum Status der Lehrerinnen und Lehrer“ angenommen. Damit war es zum ersten Mal gelungen, in einem internationalen Konsens den Status des Lehrberufs in der Gesellschaft und die Verpflichtung der Politik zur Sicherung ausreichender Arbeits- und Lebensbedingungen für Pädagoginnen und Pädagogen festzuschreiben. Die BI ist der internationale Dachverband von rund 400 Bildungsgewerkschaften aus 170 Ländern. Sie vertritt weltweit fast 30 Millionen Beschäftigte im Bildungswesen. Der VPOD ist Mitglieder der Bildungsinternationalen.