15'000 Menschen in Bern gegen die Reform AHV21

Von: Julia Maisenbacher / Tanja Lantz

Wir Frauen wollen unser Geld! Am Samstag gingen Tausende gegen die geplante AHV Reform und den damit verbundenen Rentenabbau auf die Strasse.

15'000 Menschen haben sich an der Demonstration beteiligt, ein deutliches Signal an das Parlament: Eine AHV Vorlage auf Kosten der Frauen wird auf entschiedenen Widerstand stossen. Anstatt die Renten zu kürzen ist es jetzt endlich an der Zeit für bessere Renten.

Die Rentensituation der Frauen in der Schweiz ist prekär. Zwar arbeiten Frauen heute, aber sie arbeiten weiterhin zu tiefen Löhnen und schlechten Arbeitsbedingungen. Oft werden sie in die Teilzeitarbeit getrieben, nicht nur wegen der mangelnden Vereinbarkeit von Familie und Beruf, sondern weil ein Vollzeitpensum wie beispielsweise in der Pflege körperlich wie auch physisch kaum machbar ist. Ein Jahr länger zu arbeiten ist keine Option.

Nina Vladović, Mitglied der VPOD-Migrationskommission: "Die meisten Beschäftigten im Tieflohnbereich sind Frauen, viele darunter Migrantinnen. Und viele arbeiten Teilzeit. Fast die Hälfte der Frauen beendet ihre Erwerbskarriere vor ihrem 59 Geburtstag. Kein Wunder! Hauptverantwortung für Care-Arbeit und prekäre Arbeitsverhältnisse hinterlassen ihre Spuren. Eine Frau, die seit 40 Jahren in der Reinigung arbeitet, kommt irgendwann gesundheitlich an ihre Grenzen. Die Erwartung, dass diese Frau halt noch ein Jahr "durchziehen" sollte, kommt nicht nur weltfremd vor. Sie verfehlt komplett die Lebensrealität dieser Frau und vieler anderen, die in prekären, schlecht bezahlten Jobs arbeiten."

" Die neusten Zahlen zeigen, dass es ohne Lohnungleichheit kein AHV-Loch gäbe und mit der Umsetzung der Lohngleichheit jährlich 825 Mio mehr in den AHV-Topf flössen. Wo bleibt der Druck auf die Lohngleichheit?" fragt VPOD-Präsidentin Katharina Prelicz-Huber.

Darum ist es im Gegenteil zwingend notwendig, das Rentenniveau anzuheben, damit jede und jeder von einer guten Rente profitieren kann.


Galerie: Demo gegen die AHV21 18.9.21