Schulen schützen! Hepa-Filter in alle Klassenzimmer!

Von: VPOD/ CF

In Deutschland gibt es eine breite Diskussion über sogenannte Hepa-Filter in Klassenzimmern. Sie können die Virenlast zu 90% oder mehr aus der Luft herausfiltern. Höchste Zeit, dass auch die Schweizer Bildungseinrichtungen sich damit beschäftigen: zum Schutz der Schülerinnen und Schüler und der Lehrpersonen. Darüber hinaus müssen die Schutzmassnahmen in den Schulen konsequenter umgesetzt werden.

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Schutzkonzepte konsequent umsetzen

Die Erfahrungen vom Frühling haben deutlich gemacht: Präsenzunterricht ist nicht zu ersetzen. Eine weitere Schulschliessung muss wenn immer möglich vermieden werden!

Der Schutz aller Beteiligten muss dabei höchste Priorität haben.

Die Erfahrungen seit dem Schuljahrbeginn zeigen: Die Konzepte sind vorhanden, aber sie werden im Alltag nicht immer umgesetzt. Das ist schwierig für gesundheitlich gefährdete Personen, die immer wieder darauf drängen müssen, dass die Vorschriften eingehalten werden. Und es erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Lehrpersonen in Quarantäne müssen und Personalengpässe zunehmen. Der VPOD begrüsst in diesem Zusammenhang die geplante Zulassung der Schnelltests, die dazu beitragen können, Quarantänen zu reduzieren.

Hepa-Raumfilter für die Klassenzimmer

Mit der kalten Jahreszeit steigen Grippe- und Erkältungsfälle in den Schulen, was zum Anstieg an Absenzen und Quarantänemassnahmen führen wird und das konsequente Lüften erschwert. In Deutschland wird derzeit intensiv darüber diskutiert, dass die Klassenzimmer mit sogenannten Hepa-Filtern (High Efficiency Particulate Air-Filter) ausgestattet werden sollten. Ein Teil der Schulen hat diese schon installiert. Hepa-Filter können bei richtiger Anwendung einen grossen Teil der Viren bzw. der mit Viren belasteten Tröpfchen aus der Luft filtern. Entsprechende Apparate wären daher eine äusserst wichtige Ergänzung der Massnahmen zum Schutz der Menschen in der Schule. Der VPOD fordert, dass diese Massnahme rasch evaluiert und in die Schutzkonzepte der Schulen integriert wird.

Schutz von Schwangeren ernst nehmen

Hochproblematisch ist leider die Situation von schwangeren Lehrpersonen. Seit August zählen Schwangere zu den besonders gefährdeten Personen. Gemäss Arbeitsgesetz muss der Arbeitgeber dafür besorgt sein, dass eine Gefährdung ausgeschlossen ist, und andernfalls eine Ersatzarbeit oder Homeoffice anbieten oder die Betroffene freistellen. Die allgemeinen Schutzkonzepte genügen dafür nicht, sondern es braucht jeweils eine Einzelfallprüfung durch den behandelnden Arzt oder die Ärztin. Doch viele Kantone weigern sich bisher, dies in den Schulen umzusetzen, obwohl die rechtliche Lage klar ist.

Homeoffice regeln

Zudem gibt es nach wie vor an vielen Orten keine Regelungen zu den Rahmenbedingungen fürs Homeoffice, insbesondere zur Kostenbeteiligung der Arbeitgeber am heimischen Büroarbeitsplatz. Hier braucht es klare Vereinbarungen gemäss den gesetzlichen Bestimmungen.

Bildungsdefizite auffangen

Die langfristigen Folgen der Coronakrise im Bildungsbereich sind noch ungewiss. Während die Lehrpersonen alles tun, um den Unterricht unter den erschwerten Bedingungen der Pandemie bestmöglich fortzuführen, wächst die Befürchtung, dass die Bildungsschere sich weiter öffnet. Der VPOD ist der Meinung, dass es eine besondere Aufmerksamkeit dafür braucht, dass die Chancengleichheit im Bildungssystem nicht zurückgeht. Die Kantone müssen zusätzliche Mittel dafür bereithalten, allfällige Defizite auszugleichen und die Lehrpersonen bei dieser Aufgabe zu stützen und zu entlasten.