Frauenstreik 2021: Wir Frauen wollen unser Geld!

Die Ergebnisse zur Umfrage: "Let's talk about money!" sind da!

Zum 8. März haben wir die Frauen* in unseren Branchen gefragt, wie viel Geld sie in ihren Berufen verdienen, ob sie ihren Lohn für angemessen halten oder wieviel sie ihrer Meinung nach verdienen sollten. Wir haben auch gefragt, was sich sonst verändern sollte in den jeweiligen Branchen. Über 500 Frauen haben die Umfrage ausgefüllt und nicht ganz überraschend sind über 80% der Umfrageteilnehmenden der Ansicht, sie hätten einen besseren Lohn verdient. Besonders brisant: am unzufriedensten sind die stark belasteten Arbeitnehmerinnen im Gesundheitswesen, in der Kinderbetreuung und im Sozialbereich.

Gesundheitsbereich
Aufgrund der grossen physischen und psychischen Belastungen, der unregelmässigen Arbeitszeiten und der Nachtschichten arbeitet der Grossteil des Gesundheitspersonals Teilzeit. Gleichzeitig sind die Löhne nicht angemessen: 97% der Umfrageteilnehmenden aus dem Gesundheitsbereich fordern deshalb mehr Lohn. Viele haben uns zudem geschrieben, dass die Zulagen und Entschädigungen für Nacht- und Sonntagsarbeit zu knauserig seien, die Umkleidezeit nicht einberechnet werde und die Arbeitsbedingungen generell schwierig seien. Zudem fehlen überall Fachkräfte, was die einzelnen Mitarbeitenden in ihrer täglichen Arbeit spüren.

Kinderbetreuung
Fast zwei Drittel der Befragten verdienen zwischen 40-60 000 Franken pro Jahr oder weniger, ein Drittel sogar weniger als 40 000 Franken. Gleichzeitig sind die Pensen in der Kinderbetreuung hoch, Pensen unter 60% sind selten. Die Arbeit in der Betreuung ist streng, herausfordernd und belastend. Dafür braucht es eine Aufwertung der Kinderbetreuung, bessere Betreuungsschlüssel, mehr Personal und höhere Löhne!

Sozialbereich
Auch im Sozialbereich fehlt es an der Lohnzufriedenheit. Nur 13% der Umfrageteilnehmenden sind zufrieden mit ihrem Lohn. Die anderen 87% fordern mehr. 50% der Umfrageteilnehmenden aus dem Sozialbereich verdienen weniger als 80 000 Franken, nur 30% arbeiten in einem 80%-Pensum oder höher. Das ist verständlich, weil die Arbeit aufreibend ist. Der Sozialbereich fällt oft als erstes den Sparmassnahmen zum Opfer, die Angestellten sind erschöpft, tragen hohe psychische Belastungen und arbeiten in Betrieben, die eine hohe Sozialkompetenz erfordern. Die Mitarbeitenden im Sozialbereich fühlen sich verantwortlich für ihre Klient*innen und wollen ihre Arbeit unter schwierigen Bedingungen so gut wie möglich machen. Das ist erschöpfend.

Galerie: Umfrage: Wir wollen unser Geld